Wer hat noch nichts von der Weinseligkeit in Wien gehört. Da wo die Gemütlichkeit beim sogenannten Heurigen zu Hause ist.
Die Begriffe Vierterl und Heurige sind nur Wien Besuchern und Einwohnern in und um Wien ein Begriff. Klar man kennt das in ganz Österreich, aber in Stammersdorf oder Grinzing oder Perchtholtsdorf und wie die Weingegenden noch alle heißen mögen, da ist die Geburtsstätte von all dieser Glückseeligkeit. Man kann sagen hier ist diese Lebensphilosophie zu Hause.
Sachlich gesehen ist ein "Vierterl" ein Viertel Liter also 0,25 Liter. Das ist aber trockener als es ein Vetliner je sein könnte.
Betrachten wir mal den Begriff "Heuriger". Da gibt es schon 2 Sachen die damit gemeint sind.
Der Jungwein der also heuer (dieses Jahr) gemacht wurde und dem Ausschank unter dem Buschen.
Idealerweise sitz man also beim Herigen und trinkt ein Vierterl und da spielt es keine Rolle ob es ein Weißer oder ein Roter ist. Oder ein Süßer oder Rescher. Es ist für jeden Geschmack was da.
Der Name Heuriger für ein Lokal mit Ausschank von Wein ist leider nicht geschützt, daher kann sich theoretisch jeder so nennen.
Entstanden ist die ganze Geschichte zwischen dem 17ten und 18ten Jahrhundert. Wo den Weinbauern erlaubt wurde die eigenen Erzeugnisse unter dem weit sichtbaren Symbol des Weinbuschens auszuschenken.
1975 wurde dazu in Wien eine Verordnung verfasst, dass die Betriebe die nur eigene Produkte oder Produkte die vom eigenen Grund und Boden stammen ausschenken und als Gassenverkauf führen keine Gewerbelizenz benötigen.
Der Wortlaut dieses Gesetzes ist Buschenschenkern ist ferner auch die Verabreichung von allen heimischen Wurst- und Käsesorten, Schinken und geräuchertem Fleisch, Speck, kaltem Fleisch und kaltem Geflügel, Sardinen, Sardellenringen und Rollmöpsen, Salaten, Essiggemüse, hartgekochten Eiern, Brotaufstrichen aller Art, Butter und Schmalz, Grammeln, Salzmandeln und Erdnüssen, Weingebäck wie Weinbeißern, Kartoffelrohscheiben und Salzgebäck, Brot und Gebäck sowie heimischem Obst und Gemüse unter Ausschluß aller warmen Speisen gestattet.
Tja und das Viertel ist schon eine angemessene Menge zum einsteigen in den Reigen um Wein Glück und Gesang. Es gibt da zwar auch noch das Achterl, das wäre dann die Hälfte des Vierterls aber es gibt Viele die der Meinung sind. Dass fülle nicht mal den Hohlen Zahn, wäre nur was für Weinbeisser, die sich durch kleine Mengen (in unzähliger Wiederholung) durchbeißen.
Dabei hat das Achterl mit seinen 0,125 Liter auch schon eine gewisse Menge. Wenn dieses mit einem schweren Wein gefüllt einem dem Wein noch unkundigen verabreicht wird, so kann dieses schon lustige Wirkung zeigen.
Aber man muss nicht unbedingt beim Heurigen sein Viertel Wein trinken. Dazu gibt es in und um Wien genügend andere Möglichkeiten. Aber es gibt ja auch noch Spezielle Ausdrucke um den Wein. Das Fluchtachterl - damit ist das letzte Achterl gemeint, das man noch schnell vor dem Heimgehen trinkt.